Frieden in Zeiten der Corona

Online Ostermarsch der Organisator*innen

14. April 2020

Eigentlich sollten am kommenden Karsamstag wieder hunderte Menschen aus verschiedensten Parteien und Organisationen durch Miesbach ziehen und dabei für eine friedlichere Welt demonstrieren. Die Tradition des Ostermarsches, der 1960 erfunden wurde ist längst auch im Landkreis Miesbach heimisch geworden. In den letzten Jahren waren die Demonstrationen in Miesbach gut besucht und auch in diesem Jahr war alles schon vorbereitet. Unter den Slogans „Frieden schaffen, ohne Waffen“ und „Klima schützen statt Aufrüsten“ wollten die Organisatoren auf die Gefahren der Aufrüstung, bewaffneter Konflikte und des Klimawandels aufmerksam machen. Alles wäre wie jedes Jahr gewesen: Die Edelweißpiraten wären vorweggefahren, Florian Perkmann hätte wieder Waffeln statt Waffen gemacht, Reden wären gehalten worden und die herrlich stimmungsvolle Atmosphäre hätte wieder den Rathausplatz geflutet. Ja, es war alles schon vorbereitet, doch dann kam Corona.

„Aufgrund der aktuellen Lage im Zuge der Corona Pandemie und den damit verbundenen Ausgangs- und Versammlungsbeschränkungen sehen wir uns gezwungen, den Ostermarsch leider abzusagen“ drückt Jakob Voß, der Versammlungsleiter von der evangelischen Jugend sein Bedauern aus, „wir sind alle zutiefst betrübt, aber in der aktuellen Zeit bleibt uns nichts anderes übrig.“

Der Mitorganisator Tim Siebeneicher von den Jusos gibt die Hoffnung im Jahr 2020 noch etwas auf die Beine zu stellen dennoch noch nicht ganz auf, denn „leider werden auch nach der Corona Krise Krieg und Klimawandel ein Thema bleiben“, er hält deshalb eine Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt in anderer Form durchaus für möglich, aber „natürlich erst, wenn die Lage wieder absolut sicher ist.“

„Das am Karsamstag die Straßen in Miesbach leer blieben bedeutet jedoch nicht, dass kein Zeichen für Frieden und Klimaschutz gesetzt werden konnte“ wendet Siebeneicher ein, „viele Mitorganisator*innen haben am Samstag ein Bild mit ihrer Friedensbotschaft gemacht und es in den sozialen Medien geteilt, so konnten wir auch in schweren Zeiten unseren Überzeugungen Ausdruck verleihen.

Jakob Voß ist sich sicher, dass auch in Zukunft Menschen für den Frieden demonstrieren werden und es den Ostermarsch weiter geben wird, aber „jetzt blieben wir erst mal alle zuhause und hoffentlich gesund!“

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